Ich packe meine Koffer und nehme mit …

Die Schwangerschaft neigt sich dem Ende zu. Die Klinik oder das Geburtshaus ist ausgewählt. Prima! Etwa ab der 36. Schwangerschaftswoche ist es sinnvoll, die Kliniktasche griffbereit zu haben - für den Fall, Ihr Baby hält sich nicht an den errechneten Geburtstermin und möchte früher zur Welt kommen. Mit Beginn der ersten Wehen ist zwar meist noch genügend Zeit, um in die Klinik zu fahren, jedoch werden Sie vor Aufregung kaum Ruhe finden, das Wichtigste zusammenzusuchen. Die Tasche sollte aber sorgsam gepackt sein. Bei ambulanter Entbindung genügt es, für zwei Tage zu packen, bei einem stationären Klinikaufenthalt für vier bis fünf Tage. Ist ein Kaiserschnitt geplant, sollte Kleidung für vier bis sieben Tage in der Tasche Platz haben. Entscheidend ist, dass sie das Notwendigste für die Zeit während und kurz nach der Geburt enthält. Dazu gehören wichtige Papiere wie Mutterpass und Krankenversicherungskarte, Artikel des täglichen Hygienebedarfs wie Zahnbürste, Zahncreme, Lippenbalsam, Deo, Duschgel und Shampoo sowie Haarbürste und eventuell Haargummis. Körperpflegeprodukte sollten nicht zu stark duften. Nach der Geburt benötigen die Frauen Stilleinlagen und Binden. Beides gibt es bei Bedarf in der Klinik. Bei Kleidung und Schuhen gilt es praktisch zu denken: rutschfeste, offene Hausschuhe, in die man einfach hineinschlüpfen kann, Wohlfühlhosen, mehrere legere Nachthemden oder T-Shirts, die sich zum Stillen vorn öffnen lassen. Bequem sollten auch die Still-BHs sein. Kaufen Sie diese ruhig eine Nummer größer, die Brüste wachsen noch einmal, sobald die Milch einschießt. Sie tragen für gewöhnlich Kontaktlinsen? Dann nehmen Sie zur Entbindung Ihre Brille mit. Gerade wenn die Geburt lange dauert, können Kontaktlinsen unangenehm werden. 

Ihr Neugeborenes ist während des Klinikaufenthalts mit allem bestens versorgt. Für den Weg nach Hause benötigt es eine Babyautoschale und passende Kleidung: Body, Strampler sowie ein Jäckchen in Größe 56 oder 62. Ein Mützchen, Söckchen, eine Babydecke oder ein gefütterter Fußsack im Winter halten das Baby warm.

Zwischen Klinikbetten, fahrbaren Babybettchen und Besucherstühlen ist der Platz in den Klinikzimmern häufig recht begrenzt. Daher eignen sich flexible Reisetaschen besser als sperrige Hartschalenkoffer. Sie finden nahezu überall Platz – sogar aufrecht im schmalen Kleiderschrank.

Hier geht's zur Checkliste für die Kliniktasche: Download (PDF)

Stillen - der beste Start ins Leben

Stillen ist das Beste für Mutter und Kind. Mit der Muttermilch bekommt das Neugeborene nicht nur alle Nährstoffe für eine gesunde Entwicklung, sondern auch wichtige Stoffe, die es gegen Krankheiten schützt. Zudem erfährt das Baby beim Stillen viel körperliche Nähe und Zuwendung. Das fördert den  Aufbau einer engen emotionalen Bindung zwischen Mutter und Kind. Damit das Stillen gleich zu Beginn gut gelingt, bekommen junge Eltern am Städtischen Klinikum Dresden Unterstützung von qualifizierten Still- und Laktationsberaterinnen.

„Was ist überhaupt eine Stillberaterin?“, diese Frage hört man bei jungen Eltern fast täglich. Denn Stillen kann man oder nicht, meint man. Wozu also eine Stillberaterin? … Weil es manchmal doch nicht so einfach ist. Viele junge Mütter stillen ihre Babys nach der Geburt, als hätten sie nie etwas anderes getan, einige aber haben Schwierigkeiten. Oftmals geben sie das Stillen zu früh auf. Dann sind die Stillberaterinnen zur Stelle, um die Frauen zu beraten und in ihrem Stillwunsch zu bestärken.

Die Erfahrung der Stillberaterinnen zeigt, dass es oft um einfache Dinge geht wie die Stillposition, die nicht ganz richtig ist oder die Frage, wie oft am Tag angelegt werden soll. Ihr persönlicher Zuspruch  und ihre Anleitung bringen dann schnell Erfolg. Aber auch mit besonderen Situationen sind die Still- und Laktationsberaterinnen vertraut – wie zum Beispiel dem Stillen von Frühgeborenen, Zwillingen oder dem Stillen nach Kaiserschnitt. Auch bei wunden Brustwarzen oder einer Brustentzündung wissen sie Rat. Die Stillberaterinnen begleiten die Mutter und ihr Baby nicht nur in den ersten Tagen, sondern - wenn gewünscht - weit darüber hinaus bis zum Ende der Stillzeit.

Schreikind, wir wissen nicht mehr weiter!

Ist es normal, dass mein Baby so schreit? 

Wenn das Baby von Woche zu Woche häufiger schreit und weint, machen sich Eltern zu Recht Sorgen. Gerade beim ersten Kind sind sie durch das zunehmende Schreien stark verunsichert. Zwar ist allgemein bekannt, dass Babys schreien, aber zu akzeptieren, dass es völlig normal ist, dass das eigene Kind so schreit, ist schwer.
„Basierend auf vielen wissenschaftlichen Untersuchungen der letzten Jahre wissen wir heute: Alle Säuglinge schreien in den ersten Lebensmonaten mit zunehmender Häufigkeit – das gilt für alle Kulturkreise und unabhängig davon, wie Eltern ihre Babys versorgen.“, sagt Dr. Norbert Lorenz, Oberarzt der Kinderklinik am Städtischen Klinikum Dresden. Ein Beleg dafür ist eine Volksgruppe von Jägern und Sammlern in Botswana, Afrika. Die Angehörigen schlafen nachts Seite an Seite mit ihren Babys, sie stillen sie bis zu viermal in der Stunde. Auf kleinste Seufzer oder andere Anzeichen von Bedürfnissen reagieren sie in 90 % der Fälle in weniger als 10 Sekunden. Trotzdem schreien ihre Babys in den ersten Lebensmonaten genauso häufig und mit wachsender Intensität wie ihre Altersgenossen im Rest der Welt.

In der Regel nimmt bei allen (gesunden) Säuglingen die Schreiintensität und -dauer in den ersten zwei bis drei Lebensmonaten zu und danach wieder ab. Wann der Höhepunkt des Schreiens erreicht wird, ist individuell sehr verschieden. Manche Kinder erreichen ihn mit acht Wochen und schreien etwa eine Stunde am Tag, andere mit 12 Wochen und schreien bis zu fünf Stunden am Tag. Auch die Art des Schreiens ist von Kind zu Kind verschieden, von leisem Wimmern bis hin zu unstillbarem lauten Geschrei.

Warum ist das Schreien für Eltern so frustrierend?
Zum einen und vor allem weil sie nicht viel dagegen tun können. Zum anderen, weil die meisten gar nicht wissen, dass das zunehmende Schreien in den ersten Lebensmonaten ein typisches Verhaltensmuster ist. Stattdessen vermuten die Eltern Krankheiten ihres Babys oder eigene Fehler. „Natürlich ist es frustrierend, wenn nichts, aber auch gar nichts gegen das Schreien hilft. Deshalb weisen wir Kinderärzte, aber auch Wissenschaftler und Praktiker immer darauf hin: Die beste Hilfe, die man betroffenen Familien geben kann, ist Aufklärung. Es ist normal, dass Ihr Baby schreit; es ist auch normal, dass es so schreit, und es wird besser werden. Die Schreiphase ist ein normaler Abschnitt in der frühkindlichen Entwicklung, und wie jeder Abschnitt wird auch dieser ein Ende haben.“, macht Dr. Lorenz Mut.

Was tun, wenn mein Baby so schreit? 

 „Der wichtigste Rat ist: Ruhe bewahren! Die schlimmste Auswirkung vermehrten Schreiens ist, wenn die Eltern aus Frust die Kontrolle verlieren und ihr Baby schütteln. Das kann für das Kind lebensbedrohliche Folgen haben.“, warnt der Kinderarzt.
Techniken wie Hochnehmen, Herumtragen, (rhythmisches) Schaukeln, rauschende Geräusche, körperliche Nähe und vermehrte Fürsorge können trösten und beruhigen. Zwar wirken diese Methoden oft nur zeitweise, aber gleichzeitig auch vorbeugend. In Studien zeigte sich, dass Babys seltener weinten und schrien, wenn die Eltern aufgefordert wurden, ihre Kinder mehr herumzutragen, d.h., körperliche Nähe ist eine entscheidende Zutat für eine gute Entwicklung des Kindes.
Haben Eltern allerdings den Eindruck, dass ihr Baby krank ist, sollten sie einen Kinderarzt aufsuchen. Vor allem dann, wenn das Baby deutlich anders als sonst schreit, schlecht aussieht, Durchfall oder Erbrechen aufweist oder Fieber auftritt.

Geburtsposition: Sitzen, liegen oder stehen?

In Filmen bekommen Frauen ihre Babys meist im Liegen. Im realen Leben gibt es jedoch viele Alternativen. Verschiedene Positionen und Bewegung beeinflussen den Geburtsverlauf – Schmerzen können gelindert und die Geburt erleichtert werden. Die ideale Geburtsposition gibt es nicht. Welche Gebärposition für die Gebärende am besten funktioniert, hängt ganz davon ab, wie man sich bei der Geburt fühlt und wie die Umstände sind. Die Frau sollte die Position einnehmen, die ihr angenehm ist. Keine Position ist für alle Geburtssituationen oder für lange Zeit optimal. Daher sollte man sich bewegen und verschiedene Stellungen ausprobieren. Man unterscheidet zwischen aufrechten und waagerechten Geburtspositionen.

Zu den aufrechten Zählen Geburten im Stehen, Hocken, Knien oder Sitzen. In diesen Positionen wird die natürliche Schwerkraft genutzt. Zu Beginn der Geburt sollte möglichst eine aufrechte Position eingenommen werden. Dazu empfiehlt sich Laufen, an die Sprossenwand hängen oder alternativ beckenkreisend auf dem Ball sitzen. Im weiteren Verlauf der Geburt kann eine Seitenlage mit erhöhtem Oberkörper eingenommen werden. Die Seite sollte nach einigen Wehen wieder gewechselt werden. Möglicherweise dauert die Geburt im Liegen länger. Oft verlangt sie von der Mutter auch mehr Kraft ab, da die natürliche Schwerkraft nicht genutzt wird.

Eine Geburt in waagerechter Position hat aber auch Vorteile. Zunächst ist es für die werdende Mutter angenehmer, sich zwischen einzelnen Wehen auszuruhen. Geht es bei der Geburt zu schnell voran, ist Liegen von Vorteil, da sich der Gebärmutterhals langsamer öffnet. Zur Abwechslung kann die Frau auch den Vierfüßlerstand einnehmen. Diese Position entlastet den Druck auf den Rücken und für viele Frauen lassen sich in dieser Position Wehen besser veratmen als im Liegen. Die Rückenlage sollte vermieden werden. Sie ist die ungünstigste Lage unter der Geburt. In der letzten Phase der Geburt, der sogenannten Austreibungsphase, kann es begünstigend sein, die aufrechte Position nochmals einzunehmen, damit sich das Kind – der Schwerkraft folgend – besser in Richtung Beckenboden schiebt.

Auch die Sauerstoffversorgung des Babys und die Durchblutung der Plazenta sind in einer solchen Position besser. Zudem ist das Becken der Frau, beispielsweise im Stehen, beweglicher. Somit kann sich das Babyköpfchen besser drehen. Durch ein Seil oder den Partner kann die Frau in einer aufrechten Position sicher gestützt werden.

Vater sein – von Anfang an

Der Schwangerschaftstest ist positiv.

Die Gefühle sind überwältigend, schwanken zwischen Freude und Unsicherheit. Und zwar nicht nur bei Frauen, sondern auch bei vielen Männern. „Die Schwangerschaft ist für Männer genauso eine Zeit des Wandels. Sie reagieren darauf mit körperlichen und seelischen Veränderungen“, erklärt die Psychologin Cornelia Schiebe vom Städtischen Klinikum Dresden. Auch die Partnerschaft verändert sich. Am Standort Neustadt/Trachau begleitet sie in einer Paarstunde die Geburtsvorbereitungskurse. Thematisiert werden Fragen wie: Was kann der Mann konkret im Kreißsaal tun? Muss er dabei sein? Was verändert sich im Leben mit der neuen Rolle als Vater? Aus Zwei werden Drei…Welche Auswirkung hat besonders das erste Kind auf die partnerschaftliche Beziehung, auf die Sexualität?

Veränderungen, die sich während einer Schwangerschaft im Körper der Frau vollziehen, können Männer oft nicht nachempfinden. Sie haben ein anderes Tempo, eine andere Weise, ihre Rolle in dem neuen Familiengefüge zu finden. Dabei ist es ganz normal, wenn die angehenden Väter ein Gefühl der Überwältigung verspüren. Ob nun Freude, Angst oder gar Ablehnung überwiegt, hängt von vielen Dingen ab. Oft benötigen Frauen und Männer unterschiedlich lang, um sich auf die neue Situation einzustellen“. Cornelia Schiebe rät zu Gesprächen: „Sich in Ruhe gegenseitig zu erzählen, auch über widersprüchliche Gefühle und Gedanken zu reden, hilft zu verstehen und sich in der neuen Konstellation nah zu bleiben.“
Es ist wichtig, die angehenden Väter zu ermutigen, sich aktiv an der Schwangerschaft zu beteiligen. Sagen Sie ruhig der Partnerin, dass Ihnen der schwangere Körper gefällt. Seien Sie dabei! Begleiten Sie die Partnerin zu einigen Vorsorgeterminen. Gehen Sie mit ihr zusammen zu einem Geburtsvorbereitungskurs und machen Sie gemeinsam Entspannungsübungen.

 

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